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Preisgestaltung in der Augenoptik

Wie ist es möglich, daß z.B. eine Gleitsichtbrille hier 179 € und dort 1600 € kostet ? Plötzlich im "Schlussverkauf" 50%-90% Rabatt auf Fassungen und Gläser gewährt werden "können" ? (Kurzantwort: Der "Nachlass" wird meist über die Brillengläser reingeholt: "Zwangskauf")

Wie ist es möglich, das eine Lesebrille hier 29 € und dort 880 € kostet ?

Auch Werbeaussagen wie..... "Heute für Gleitsicht 99€ das Paar, später viel.....viel teurer! Ist eine limitierte Testphase ! Kommen Sie gleich ! "Nur xy Personen dürfen daran teilnehmen !".....werden behandelt.

Wo sind die Unterschiede und wo liegen sie genau ?

 

Vorbemerkung

Die tatsächliche Leistung, welche erbracht wird, ist für den Laien relativ schwierig bis gar nicht zu erkennen.

Insofern wird nachfolgend für den Laien erklärlich dargelegt, wie sich Preise (z.B. einer Brille) zusammensetzen können, ferner wie und wo eingespart werden kann, und wird.

Nur derjenige, welcher durch Kosteneinsparungen zum Nachteil des Kunden Angebote einstellt, braucht sich betroffen zu fühlen. Alle anderen nicht.

Sparangebote sind möglich:

  • Manche Angebote sind wirkliche Schnäppchen.

  • Nur haben Sie i.d.R. nicht den Hauch einer Chance das zu erkennen.

Grundsätzlich ist der Preis abhängig von dem/den

  • Zeitaufwand

  • Materialeinsatz

  • Qualifikation des Personals

  • Allgemeinen Betriebskosten

 

Zu Zeitaufwand:

 

Messung der benötigten Brillenglasstärken

 

  • Präzisionsmessung mit entsprechenden Gerätschaften, oder im

  • „Hau-Ruck-Verfahren“: Besser, schlechter, schon fertig... Ok, das sind ihre Stärken.....)

  • WARNUNG: Ganz übel sind (unzulässige) Autorefraktometer-Messungen (=nur grobe Bestimmung Ihrer Stärken)

Informationen zu unzulässigen Autorefraktometer-Verordnungen / Gewerbsmässiger Betrug ?

 

Ermittlungs- und Beratungsaufwand zur tatsächlichen Bedarfsermittlung (incl. Auswertung)

  • "20 Minuten Schnellverkauf" kostet weniger als 1-2 Std. sinnvolle Bedarfsermittlung....

Messung der benötigten Anfertigungsdaten

  • Wie müssen die Brillengläser vorberechnet werden, daß die benötigte Wirkungen an der entsprechenden Stelle nach der Einarbeitung auch wirklich optimal ist ?

Einarbeitung in die gewählte Brillenfassung

  • Hochgenau mit Zeitaufwand durch Fachpersonal ?

  • Oder: Schnell schleifen, rein damit, fertig...?

Abgabe und nachträglicher Service.....

 

Zu Materialeinsatz:

  • Kosten der Brillenfassung im Einkauf

  • Kosten der Brillengläser im Einkauf

Zu qualifiziertes Personal:

  • Beratung und Ausführung vom Meister

  • Gehilfen...(Auszubildenden ?)

  • Oder von angelernten Kräften ?

Zu Betriebskosten:

  • Hierzu zählen alle möglichen Kosten zur Inbetriebnahme bzw. zur Aufrechterhaltung des Geschäfts.

  • U.a. Gehälter, Ladenlokalmiete, Stromkosten, Versicherungen, Fortbildungen, Ausstattung in Gerätschaften und Warenlager (z.B. Fassungen) und vieles, vieles mehr.

 


 

Eine Erkenntnis könnte lauten:

Sie haben keine Chance die tatsächliche Leistung anhand eines Preises abzuschätzen, da Sie bei wesentlichen Tätigkeiten gar nicht dabei sind.

Besonders bei Komplettpreisen können die Einzelleistungen von Ihnen schon gar nicht erkannt werden.

Was der Kunde vergleichen kann:

  • Genommener Zeitaufwand zur Bestimmung der benötigten Brillenglasstärken

  • Genommener Zeitaufwand für die Beratung (wie intensiv wurde sich um mich gekümmert)

  • Genommener Zeitaufwand bei der Abgabe der Brille

  • Ggf. kostenlose Serviceleistungen (auch nach Jahren)

  • Sehe ich besser als mit meiner bisherigen Brille ?

Was der Kunde nicht vergleichen kann:

  • Um wieviel besser hätte ich ggf. sehen können, wenn anders beraten, eingekauft und verarbeitet worden wäre ?

  • Stimmt die Aussage, daß es nicht besser geht ?

  • Das ggf. weiterhin vorhandene Probleme nicht hätten beseitigt werden können ?

  • Trifft es zu, daß man sich erst einmal an diese Art Sehen gewöhnen muss ?

  • Und sind die Gewöhnungen Individuell oder Qualitätsbedingt ?

  • Wie genau stimmen letztendlich die gemessenen Brillenglasstärken (Augenoptiker oder Augenarzt)?

  • Sind die vorgenommenen Messungen zur Anfertigung der Brille vollumfänglich optimal oder wurde im Standardverfahren einfach nur pauschal gemessen ?

  • Wurden die Brillengläser optimal vorberechnet (vor Bestellung & Einarbeitung) ?

  • Wie sorgfältig wurden die Brillengläser in die Fassung eingearbeitet ?

  • Die tatsächlichen Kosten des Optikers beim Bezug der Fassung u. der Gläser (die Qualität) ?

  • Bildungs- bzw. Fortbildungsstand des ausführenden Optikers (Beratung + Werkstatt !) ?

  • Einkalkulierte Betriebskosten (pro Brille) ?

  • Gerätschaften des Betriebes (Präzisionsgeräte oder Standard-Einfach) ?

 

 

 


 

Erkenntnisse der Augenoptiker

Standardverfahren oder Individuallösung ?

Der rein (und nur !) auf den Preis achtende Kunde verlangt „nur“ eine Brille:

Wenn er hinterher nur etwas besser sieht, ist er auch schon zufrieden.

 

Angewendet wird das Standardverfahren. Die Kosten müssen -wie gefordert- so gering wie möglich sein.

Im schlechtesten Fall läuft das folgendermaßen ab

VERSION 1: "Zuerst die Fassung, dann die Gläser":

  • „Suchen Sie sich schon mal selber eine Brillenfassung alleine aus, ich komme gleich.“

  • Ist die Fassung ausgesucht: „Sie brauchen Einstärken/Mehrstärken."

  • "Wollen Sie Glas oder Kunststoff ?" + "Entspiegelung ist zu empfehlen (Aufpreis).“

  • Wirkungen und Auswirkungen von Tönungen werden i.d.R. gar nicht erst angesprochen. Zeit ist schließlich Geld.

  • Noch den Augenabstand messen -die Einarbeitungshöhe bei Einstärkengläsern gar nicht- fertig.

  • „Kommen Sie in 3 Wochen wieder.“

  • Die Ware ist zur Gewinnmaximierung billigstmöglich zu beziehen.

  • Am besten als Eigenmarke (Haus-Kollektion): Preise können hier überhaupt nicht verglichen werden.

  • Die Verschlüsselung der gelieferten Brillengläser (als Code auf dem Brillenpass, sofern überhaupt ausgestellt) ist hierbei üblich. So kann der Kunde im nachhinein auch nicht (oder nur mit erheblichen Schwierigkeiten) Preisvergleiche zu den gelieferten Brillengläsern tätigen.

  • Zusammenbau der Brille auch billigstmöglich ("versteht sich").

  • Abgabe. Bezahlen. Und Tschüss....

 

VERSION 2: "Ich mach´s Dir einfach mit ´nem -kleinen- Komplettpreis !"

  • Ablauf ungefähr wie bei Version 1 -aber Zeit ist immer noch Geld- da kann nochmehr eingespart werden.

  • Ist die Basis-Bedarfsermittlung abgeschlossen, so haben Sie möglicherweise noch die Wahl zwischen den angebotenen Qualitäten "im Paket" zu wählen (ggf. mit Aufpreis zum Basisangebot, versteht sich).

  • Willkommen ist hier vor allem der "Sparfuchs und Schnäppchenjäger", welcher nur und ausschließlich auf den Preis achtet.

  • Problem: Konkludente Aussagen des Anbieters führen (gewollt) zum vergleichsweise sehr schnellem Kaufabschluss, aber die (!) tatsächliche (!) Leistung des Komplettpakets ist selbstverständlich erst im täglichen Gebrauch feststellbar.

  • Der "Komplettpreis: Ich mach´s Dir einfach" zielt i.d.R. auf unsichere Kunden ab, welcher über alle sonstigen Möglichkeiten häufig erst gar nicht aufgeklärt wird.... (gewollte Selektivberatung zur Gewinnmaximierung).

  • Bei "Version 2" und mit vielen Laufkunden ist der Gewinn für den Anbieter i.d.R. absolut maximiert.

 

Der auf gutes Sehen (und Aussehen) Wert legende Kunde ist anders zu behandeln.

Die Branche spricht hierbei von Individuallösungen (Zuerst Bedarfsermittlung / Brillengläser + Bauart : Dann zur Fassung):

  • Neben zeitaufwändiger Bestimmung seiner bestmöglichsten Korrektionswerte, wird er

  • zuerst (!) nach seiner Tätigkeit und dem individuellen Einsatz der Brille befragt.

  • Erst mit Kenntnis der benötigten Brillenglasstärken und der Bauart wird die „schönste“ Fassung ausgesucht, welche auch technisch den einzuarbeitenden Gläsern und den

  • vorab (!) ermittelten Anforderungen des Trägers entspricht.

  • (Folglich umgekehrt zum Standardverfahren, sh. Version 1 + 2)

  • Durch Befragung wird erst einmal ermittelt, was er benötigt und was nicht.

  • Hierzu bedarf es einiges Hintergrundwissens:  Alle bei der Befragung erkannten Probleme -auch die, welche der Kunde bislang nicht bemerkte bzw. denen er sich nicht bewusst ist- und die Kundenwünsche sollen mit Abgabe der Brille schließlich beseitigt bzw. gelöst werden.

  • 2 Stunden Beratung ist absolut keine Seltenheit

  • Nach sorgfältiger Messung und Vorberechnung der Brillengläser werden selbstverständlich nur

  • europäische Präzisiongläser bestellt und mit

  • höchstmöglicher Genauigkeit (vom Meister mit CNC-Technik / neuester Stand) eingearbeitet.

  • Endkontrolle durch den Meister (sowieso, da Vorschrift) inclusive.

  • Die Abgabe, Anpassung und die Einweisung erfolgen Sorgsam und in Ruhe.

  • I.d. Regel haben Sie meist auch immer denselben Ansprechpartner.

Nachträglicher Service ist bei der gelieferten Qualität übrigens wesentlich seltener notwendig als bei Standardbrillen.

Alles zum Wohle des Kunden:

Aufsetzen, wohlfühlen und man sieht sich (leider) länger nicht wieder, weil eben alles stimmt. "Auf Wiedersehen" bis zur nächsten Brille in x-Jahren, oder auch eine Zweitbrille wird gerne von Kunde ob des tollen Erfolges gewünscht.

 

Anmerkung:

Infolge der Brillenqualität ist eine längere Haltbarkeit und Nutzungsdauer i.d.R. gegeben. Auch die Wiederverwendung der Fassung (nach Jahren) zur Einarbeitung neuer Gläser stellt hier nun wirklich keine Seltenheit dar.

Die Kunden finden es übrigens ausgezeichnet, daß Brillen so individuell auf die Bedürfnisse der jeweiligen Träger hin abgestimmt werden können. Vielfalt ist gewünscht und gefordert. Nicht Masse.

Übersehen wird aber zumeist:

Was der "Eine" braucht ist für den "Anderen" sinnlos und umgekehrt. Die individuelle Bedarfsermittlung mit dem Kunden stellt eines der grundlegenden Instrumente für die nachherige absolute Zufriedenheit des Kunden dar.

Weiterer postiver Nebeneffekt:

Der Kunde zahlt nicht für Extras die er persönlich (!) nicht braucht und es ist wirklich keine neue Erkenntnis, daß letzendlich das Sonderangebot um die Ecke oftmals teurer ist, als der Kauf nur dessen, was infolge Individualberatung tatsächlich auch nur benötigt wird.

Auch wird oftmals nur ausschließlich über den Preis um die Kunden gekämpft.

Wenn etwas mehr Leistung ernste Probleme löst die Sie sonst behalten würden, so könnte sich der Kunde durchaus geneigt fühlen ein paar Euro mehr auszugeben.

Und zwar aus Überzeugung. Dieses wird oft geneidet.

Der Komplettpreis im Sonderangebot ist also wirklich nicht das "Maß aller Dinge".

 


 

Zur Verdeutlichung möglicher Kosteneinsparungen

 

Bezugspreise/Wareneinstandspreise von Brillengläsern (heissen eigentlich Brillenlinsen) incl. Entspiegelung:

Einstärkenlinsen:

  • Minimum: Sehr gering.

  • Maximum: Mehrere hundert Euro.

Gleitsichtlinsen:

  • Minimum: Sehr gering.

  • Maximum: Mehrere hundert Euro.

Bezugspreise/Wareneinstandspreise von Brillenfassungen:

Brillenfassungen/Stück:

  • Minimum: Sehr gering.

  • Maximum: Mehrere hundert Euro bis Tausend Euro*

*Für Massivgold- und/oder Schmuck-Einzelanfertigungen gilt: Nach oben offen.


 

Schnäppchen-Jäger: Die "natürliche Beute" des Anbieters.

„Schnäppchen-Preise“ bedingen u.a. vorgenannte Kostenreduzierungen im Einkauf, Verarbeitung und Zeiteinsatz und sind i.d.R. willkommene „Beute“ eines/des nur vorgeblichen Billig-Anbieters.

  • Für den Kunden ist die Qualität der Leistung nämlich rein preislich nicht vergleichbar.

  • Eine Brille besteht aus mehr als nur zwei Gläsern und der Fassung.

Natürlich muss man relativieren:

  • Manche Angebote (extrem ! selten) sind wirkliche Schnäppchen.

  • Nur haben Sie i.d.R. nicht den Hauch einer Chance das zu erkennen !

Es verdient der Schnäppchen-Anbieter meist nämlich so richtig, beim (Beispiele):

 

Sonderangebot # 1: "Der Klassiker" - Nachlass/Rabatt 50% - 60% - 70%, ja sogar 8o% ! (Bsp. auch : "Sommer- oder Winterschlußverkauf")

  • Ein Wirtschaftsprüfer und/oder Steuerberater redet bei Handwerksbetrieben von magerem Ertrag bei 7% des Umsatzes, bei 15% oder höher redet er plötzlich von "Goldgrube"...., ja super....

  • Wenn 15% vom Umsatz als Gewinn schon die obere Grenze sind, wieso werden dann o.a. Nachlässe bis zu 80% gewährt bzw. angeboten ?

  • Besteht nicht die Möglichkeit, daß der ursprünglich höhere Preis (Der sogenannte Mondpreis, auf den der Nachlass gewährt wird) eventuell "ein bisschen zu hoch" angesetzt wurde um diesen "Rabatt" nennen zu können ?

  • Da hilft dann auch kein ausgeschnittener Gutschein aus der Zeitung mehr...... ;-)

  • BESONDERE VORSICHT bitte bei Nachlässen auf Einzelpositionen (bspw. einer Fassung "-60%") wenn Sie die Brillengläser dazu mitkaufen müssen! Es könnte nämlich sein, daß Sie über den Brillenglaspreis Ihren "Nachlass" verlieren (sog. Zwangsabnahme -preislich erhöht- zum Ausgleich des Nachlasses).

  • Regulär hört ja die obere Gewinnspanne bei ca. 15% schon auf, d.h. dieses wäre i.d.R. der maximale Nachlass =Verkauf zum Selbstkostenpreis, ohne jeden Gewinn...

Sonderangebot # 2: „Kaufen Sie ein Glas, dann schenken wir Ihnen das Zweite !“

  • Bedenken Sie bitte, daß auch dieses Angebot dazu da ist, Geld zu verdienen.

  • Ist nicht mit hoher Wahrscheinlichkeit anzunehmen, daß Sie mit dem ersten Glas das Zweite schon längst mitbezahlt - ggf. sogar überbezahlt - haben ?

  • Der Anbieter legt nämlich ganz bestimmt nicht drauf.

Sonderangebot # 3: „Später 598 € das Paar, jetzt (zum Einführungspreis...) nur 198 €, oder 99 € als Testphase !“ "Limitierte" Angebote dienen i.d.R. dazu, daß die Leute nicht nachdenken und schnell kaufen.

Wenn irgendwelche Brillengläser "heute für 99€ und später für 598€" zu verkaufen wären, warum sollten man Ihnen dieses Geld schenken ? Sie wären es doch wert ?

TESTPHASE ? BESONDERE VORSICHT !

Sie testen ein Produkt, also muss Ihnen klar sein, daß es möglichweise nicht Ihren Ansprüchen genügt. Als Test-Teilnehmer ist die Rückgabe aber zumeist ausgeschlossen. Das Geld ist weg !

  • Auch durch Nennung eines sogenannten „Mondpreises“ wird "billig sein" nach aussen hin vermittelt.

  • Der tatsächlich faire Preis -ggf. ist das immer noch zu teuer- bleibt Ihnen verborgen.

  • Auch problemlos möglich: Geringster Wareneinstandspreis weniger als ein paar Euro (das Paar !)

  • Ob das jetzt für Sie bestellt wird -oder ggf. andere, höherwertige Ware- bleibt Ihnen auch verborgen.

Sonderangebot # 4: Mit Nennung der Markenbezeichnung: „Das ist infolge Markteinführung derzeit so günstig.“ „Wir haben Sonderkonditionen.“ (Möglichst befristet, zum schnelleren Kaufanreiz).

  • Auch die Industrie gibt Ihre Gläser bzw. Fassungen nicht plötzlich zum halben Preis wie sonst ab.

  • Und wenn: Dann haben es i.d.R. zumeist alle ! Folglich handelt es sich um kein "echtes" Schnäppchen.

  • Alternativ und/oder ist auch möglich: Der Zeit- und Arbeitseinsatz kann bzw. muss entsprechend zum Preis reduziert werden. Inwieweit dieses letztendlich zu Ihrem Nachteil erfolgt -oder auch nicht- ist anzudenken.

Sonderangebot # 5: „Nachlass für die Fassung gemäß Ihres Alters in Prozent.“

  • Preis der Fassung: Egal. (Geringster Wareneinstandspreis weniger als 0,xx €.)

  • Vorsichtig ausgedrückt, liegt eine gewisse Wahrscheinlichkeit hierin: Es handelt sich um einen sogenannten "Frequenzbringer".

  • Denn auch wenn Sie hundert Jahre alt sind, 0,xx € und ggf. deutlichst höher lassen sich für den Anbieter leicht verschmerzen, denn Sie brauchen ja noch die Brillengläser, die man Ihnen tunlichst auch noch verkauft !

  • = Mischkalkulation: Über den Preis der Gläser wird die Fassung "natürlich" mitbezahlt.

  • Hinweis 1: Ein Jurist könnte Ihnen ggf. bestätigen, daß Ware nicht unter dem Einkaufspreis abgegeben werden darf (= Unzulässige Dumpingpreise). Logischerweise müssen Sie über die Glaspreise die Fassung mitbezahlen. Oder:

  • Hinweis 2: Hinzu kommt bei genauer Betrachtung, daß der Kunde ja auch nur die Fassung ohne Gläser kaufen kann und die Fassung nicht unter dem Einkaufspreis abgegeben werden DARF ! Überlegen wir mal:

  • Der möglicherweise 99jährige Kunde bekommt selbstverständlich einen 99%igen Rabatt auf die 100€-Fassung, folglich darf dieses Modell (um keinen unzulässigen Dumpingpreis zu gewähren) nicht mehr als  EINEN (!) Euro incl. MwSt. im Einkauf gekostet haben, also maximal 84 Cents netto.

  • Wenn Sie "nur" 35 Jahre alt sind, dann kostet Sie diese Schnäppchen-Fassung mit Altersnachlass auch "nur" 65 €.

  • Gilt dieses Angebot auch noch für alle Brillenfassungen beim anbietenden Laden so können Sie sich ausrechnen, daß bei ca. 1000 Fassung in der Auslage, der gesamte Warenwert unter 840 € zzgl. MwSt. liegen MUSS ! Aus diesem Grunde gelten i.d.R. die Alternachlässe auch nur für "ausgewählte" Modelle, welche entsprechend hochgepreist wurden.

 

Dieses Angebot #5 ist eines der besten Beispiele dafür, daß der Anbieter eines "Sonderangebots" i.d.R. erheblich mehr verdienen kann (und wird), als der regulär kalkulierende Augenoptiker.

 

Sonderangebot # 6: Eigenmarken „Wenn Sie die Brille anderswo günstiger bekommen, erstatten wir Ihnen den Kaufpreis oder die Differenz !“

  • Eigenmarken sind i.d.R. (auch) dazu da, daß die Preise für dieses Produkt nicht verglichen werden können.

  • Wenn der Vergleich fehlt -da es bspw. die Brille nirgendwo anders gibt- lässt sich das sehr leicht sagen.

  • Auch fehlt die Möglichkeit der Erkennung des tatsächlichen Gegenwertes.

  • = Transparenzmangel

 


 

Was die Augenoptiker nicht mehr hören können:

  • Alle Schnäppchen-Jäger haben selbstverständlich immer nur und ausschließlich bei den ganz-ganz tollen und echten Schnäppchen-Angeboten zugeschlagen.

  • Niemals gab es da einen Fehlkauf !

  • (Denn wenn man hereingefallen ist, erzählt man es ja nicht weiter.)

  • Vor allen Dingen aber wird herumerzählt, daß man selber ja so clever war und alle anderen viel zu viel bezahlten.

  • „Mann, bist Du blöd. Das kriegst Du doch für die Hälfte !“ = Neidfaktor

  • Auch das Sehen ist in diesen Erzählungen beim Brillen-Schnäppchen selbstredend immer spitzenmäßig !

  • (Besser Sehen als vorher ist eigentlich nur eine Minimalforderung.)

Hochklassiges Sehen ohne jedwede Probleme schaut erfahrungsgemäß meistens aber ganz anders aus.

Der Trick ist:

  • Da man sich keine 2 Brillen unterschiedlicher Leistung anschafft können und werden Sie erst gar nicht in Erfahrung bringen, daß es auch ganz anders geht.

  • U.a.: Wissen Sie wirlich, um wieviel besser Sie ggf. hätten sehen können, wenn anders beraten, eingekauft und verarbeitet worden wäre ?

Anmerkung, man glaubt es kaum: So manche Leidensschilderungen beim Chiropraktiker hängen möglicherweise ursächlich damit zusammen, daß die Brille nicht, nicht mehr -oder nur eingeschränkt- stimmt. Woher auch immer.

 


 

Zusammenfassung

Für den Laien ist vorab (Kostenvoranschlag) anhand des Preises die tatsächliche Leistung überhaupt nicht abschätzbar. Auch besseres Sehen nach Erhalt des "Sonderangebots" bedeutet noch lange nicht, daß es nicht auch noch sehr viel besser geht. Und das i.d.R. für weniger Geld.

In Ermangelung des Vergleichs geben sich viele Kunden hiermit schon zufrieden.

Auftretende Problematiken können bereits im Vorfeld beseitigt werden, wenn man sich hierfür nur die Zeit nimmt und über entsprechendes Fachwissen verfügt.

Bitte verstehen Sie mich aber nicht falsch: Dieser Beitrag ist keine Werbung für hochpreisige Brillen.

Vielmehr sollte Ihnen verdeutlicht werden, daß erhebliche Einsparungsmöglichkeiten nicht nur im Einkauf möglich sind, sondern auch in den sonstigen wesentlichen Leistungen (wie z.B. Zeiteinsatz, Beratung, Verarbeitung etc., letzendlich zu Ihrem Nachteil (?!)). Dieses wird aber selbstredend in der Werbung nicht hervorgehoben.

  • Wenn Sie nur darauf achten, daß Sorgfalt und Genauigkeit beim Optiker Ihres Vertrauens vorherrschen, und er Ihnen sagt, was Sie gebrauchen können und was nicht, sparen Sie meist mehr als im "Angebot".

Eine gute Brille zeichnet sich dadurch aus, daß Sie keine Probleme hiermit haben bzw. sonstige -Ihnen auch nicht bewusste Probleme- gleich mit gelöst werden.Bei vielen "Schnäppchen-Preisen" verdient der Anbieter übrigens meist mehr,  als der regulär-anbietende Augenoptiker. Und zwar wesentlich.

 

Das Problem der Augenoptiker besteht nunmehr hierin:

Aufgrund dauernder Überbietungen in Nachlässen kann der Kunde das echte Angebot vom nur scheinbar günstigen Angebot nicht mehr unterscheiden.

Auch: Wie soll man dem Kunden erklärlich machen, daß ein 5%iger Nachlass bei ganz anderen Leistungen für ihn letztendlich erheblich günstiger ist, als das "Schnäppchen"-Angebot "Nachlass -50%" ?

Die häufigste Aussage des Kunden (nach Abgabe einer Präzisionsanfertigung) lautet: "So gut geht es auch ? Das habe ich gar nicht gewusst."

 

Nachtrag:

Ich kann und darf keinerlei Auskunft darüber geben, welche Augenoptiker gut oder schlecht sind, ferner keine namentlichen Aussagen zu den Qualitäten bei Gleitsichtgläsern geben.

Anfragen wie:

"Zu wem soll ich gehen ?" oder "Welche Gläser sind die Besten ?"

dürfen nicht beantwortet werden, denn

1. Ich kenne nicht alle 12.000 Optiker in Deutschland.....

2. Ist ein "Ranking" unziemlich.

3. Weiss ich auch nicht, wie ihr tatsächlicher Bedarf ist.

Der Gesetzgeber "fordert", daß Sie den besten Optiker selber herausfinden müssen.....

 

Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit diesem Beitrag ein paar Tipps hierzu geben.

 

Persönliche Anmerkung:

  • Eine neue "Sportart" scheint das Suchen und Vergleichen im Internet zu sein.

  • Um einen Euro -oder noch ein paar Cent- herauszuschlagen, werden Stunden (!) im Internet verbracht.

  • Der Anmelde- und Bestellvorgang dauert dann nochmal ca. eine halbe Stunde, oder so ähnlich...

 

Theorie : Wenn manche Schnäppchen-Jäger die investierte "Such-Zeit"

im Internet dazu nutzen würden weiter zu arbeiten, könnten sie möglicherweise

auf die Idee kommen, daß

  1. man sich ein nicht internet-vergleichbares Produkt (wie eine Korrektionsbrille) gleich nebenan letztendlich billiger bei vollem Service hätte kaufen können

  2. der Arbeitgeber berechtigterweise privates Internetsurfen untersagte bzw. bei unberechtigter Internetnutzung zu privaten Zwecken seinen Arbeitgeber schädigt ("Eine Gewissensfrage.")

  3. man sich letztendlich mehr Freizeit bei höherem Einkommen genehmigen kann, da man ja nebenan gleich alles bekommt und viel Zeitaufwand bei auch bei nachträglichen Problemen eingespart hätte

  4. i.d.R. -dadurch erspartes- Geld sinnvoll für weitere schöne Sachen verwenden kann

 

Wie gesagt:

Nur eine Theorie für Schnäppchen-Jäger mit geregeltem Einkommen/Arbeitsverhältnis.

 

Für eventuelle Rückfragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

 

Wolfgang Hirt

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